Donnerstag, 22. August 2013

Die Geschichte zweier Ndugu

Noya und Makya lernten sich nur durch Zufall kennen. Der Inkosi der Kuuma Nyoka Mambas, der Vater von Makya wollte das sein Sohn endlich ein Weibchen fürs Leben bekommt und da kein einziges Weibchen aus dem Stamm für ihn von Interesse war, mussten die Kuuma Nyoka Mambas sich mit den Usiku Mpiganaji Mambas kurz schließen. Makya und sein Vater reisten zu dem weit entfernten Stamm um sich dort mit der Isangoma und dem Inkosi zu treffen.
Die vier saßen zusammen am Feuer, aßen und tranken und besprachen, welches Weibchen für Makya in Frage kommen würde. Das schönste Weibchen in den Augen der Mambas war Noya, die eine etwas hellere Haut als die anderen besaß aufgrund Pigmentfehler und schon als Albino angesehen wurde, weswegen ihr Name auch Sand bedeutete. Doch die Schönheit einem Weibchen bestand nicht nur aus dem Aussehen, sondern auch den Fähigkeiten und inneren Werten.

Wie die Tradition es verlangt, musste Makya dem Weibchen nun annähern, nachdem er mit der Sangoma beider Stämme gesprochen hatte, ob es auch das richtige Weibchen für ihn ist. Den Segen der Eltern hatte er zuvor bei dem Gespräch erlangt, weswegen nur noch das Einverständnis von Noya fehlte.
Makya versuchte alles. Jagdbeute vor die Füße des Weibchens legen und ähnliches Können zu zeigen um ihr zu zeigen, das er an ihr interessiert war. Noya zeigte ihm aber hauptsächlich die kalte Schulter, was ihn beinahe zum verzweifeln brachte. Eines Tages, brachte er eine handgefertigte Perlenkette zu Noya. Da sie eine besondere Person war, machte er nicht nur Perlen und Steine daran, sondern schmückte die Kette noch mit Reißzähnen von seiner Jagd und auch mit Knochen. Er war ziemlich nervös als er mit der Kette hinter den Rücken vor Noya stand und ihr diese dann mit den Worten „Bitte gib mir eine Chance, dein Männchen sein zu dürfen, ich werde dich nicht enttäuschen.“ zu reichen. Noya sah sich die Kette an, eine Kette die sich von den anderen aus den Stamm unterschied und etwas besonderes war. Sie begann zu lächeln, drehte sich dann aber um und ging wortlos von dannen.
Makya war geknickt und wollte wieder heim reisen. Er hatte sein Hab und Gut wieder zusammen gepackt und wollte gerade aus dem Dorf raus, als er ein lachen und jemanden laufen hörte. Er drehte sich um und Noya sprang ihn mit einem Mal in die Arme. „Ich habe gerade mit meinen Eltern und der Sangoma gesprochen, die Feier findet heute Nacht statt und ich werde dann mit dir zu deinem Stamm reisen.“ sprach sie mit einem lachen im Gesicht. Ihre ungewöhnlich hellblauen Augen schimmerten Makya an, der erst total buff war, ehe er begann zu lachen und Noya in seinen Armen gehalten mit sich herum wirbelte.

Am gleichen Abend, die drei Monde standen schon hell am Himmel. Trafen sich sowohl die Mambas des Usiku Mpiganaji Stammes, als auch die des Kuuma Nyoka Stammes zusammen auf dem Opferhügel. Alles war geschmückt mit Perlen und Knochen, aber auch mit roten Blumen um das Blut zu symbolisieren. Noya trug ihre schönsten Stoffe und Makya war der überglücklichste Mambamann auf diesem Planeten. Die Beiden standen vor der Sangoma, die im Beisein der Isangoma die Feier veranstaltete und Gesang und Tanz folgte.

Nach der Feier allerdings hieß es Abschied nehmen. Noya musste sich nun von ihrem Stamm und ihrer Familie trennen und ging mit Makya mit zu den Kuuma Nyoka Mambas. Dort lebten sich die Beiden ein und die Liebe wurde zwischen den Beiden erst richtig entfacht, nachdem die Beiden sich näher kennen lernten. Nach nur kurzer Zeit, wurde Noya auch schon schwanger. Die Beiden konnte ihr Glück kaum fassen. Den Partner fürs Leben gefunden und dann auch gleich schon Nachwuchs. Die neun Monde verstrichen und der erste Sohn der kleinen Familie wurde geboren. Er sollte Lesharo heißen, was so viel wie Anführer bedeutete. Er hatte die hellblauen Augen seiner Mutter bekommen, die zuvor als Albino bezeichnet wurde und auch seine Haut war ein klein wenig heller angehaucht als die von seinem Vater.
Lesharo wuchs in der Sicherheit des Stammes auf und war etwa 3 Jahre alt, als Makya und Noya erfuhren das sie wieder ein Kind erwarten sollte. Wieder verstrichen neun Monde. Lesharo lernte das laufen und auch schon mit einem Messer um zu gehen im jungen Alter.
Niyol wurde geboren, was so viel wie Wind bedeutete. Er hatte viel von seinem Vater abbekommen. Das Aussehen in jedem Fall. Eine dunkle Haut, dunkle Augen, aber dennoch das liebliche Gesicht seiner Mutter. Im Laufe der Jahre stellte sich heraus, das die Namen der beiden einfach nur perfekt waren. Lesharo hatte das sagen unter den Beiden und war immer der Anführer wenn es um Aufgaben oder auch ums spielen ging. Niyol war eher der ruhige der zu seinem Bruder hinauf sah und dennoch vom Verhalten wie eine ruhige Brise war. Doch ab und an konnte er auch wie ein Orkan durchdrehen und alles mit sich nehmen, wenn er sauer wurde.

Lesharo

Niyol

Niyol und Lesharo hatten eine glückliche Kindheit und wurden zu kräftigen Männern.
Makya und Noya waren glücklich auf ihre Kinder, die sich so gut entwickelten. Eines Tages allerdings sollte der Friede gebrochen werden. An diesem Tage war es ziemlich ruhig im Lager, viel zu ruhig. Kein Wind fegte durch die Bäume, kein Vogel sang sein Lied und auch die Frösche in den nahe liegenden Teichen, gaben keinen Mucks von sich. Die Stille fühlte sich schon fast an, als würde einen die Kehle zugedrückt werden. Die Jäger und Jägerinnen, samt Inkosi, Isangoma und Sangoma waren in Alarmbereitschaft und die meisten hielten Wache. Ein dichter Nebel breitete sich über dem Land aus und umhüllte alles. Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen und doch spitzen die Mambas die Ohren und versuchten Gerüche wahr zu nehmen, wenn sie schon nichts mehr sehen konnten. Stille, immer noch Stille.

Mit einem Mal wurde die Tür zum Mambadorf aufgebrochen. Weißhäute stürmten hinein und ein blutiger Kampf nahm seinen Lauf. Jeder der Mambas kämpfte um Leben und Tod, um Heimat und Land und doch waren die Weißhäute einfach zu viele mit ihren neumodischen Waffen aus Metall, was bei Mambas als wertvoll galt. Es war ein Massaker im dichten Nebel.
Als der Nebel sich nach knapp 2 Ahn Kampfgeschrei und Blutvergießen lichtete, sah man unzählige Mambas und Weißhäute regungslos am Boden. Blut überall war Blut zu sehen. Lesharo und Niyol mittendrin und noch am kämpfen mit ihren Knochenmessern und Äxten. Doch Lesharo packte seinen Bruder unsanft in die Haare und zog ihn zurück „Wir müssen weg hier Bruder.“ brüllte er ihn an und verschwand schon in einer der Höhlen, die schon aufgebrochen, aber wieder leer waren. Sie versteckten sich unter den Leichen ihrer Stammesbrüder und Schwestern um so dem Kampf entkommen zu können. Von dieser Position konnten sie in die Mitte des Lagers sehen, wo noch einige Stammesmitglieder, sowie deren Eltern mit den Weißhäuten kämpften. Doch jeder fiel nacheinander um. Die Weißhäute verschwanden langsam, da deren Bestand langsam sank und einige der Mambas noch ziemlich lange durchhielten. Einige Weißhäute jedoch blieben. Drei von Ihnen hielten Makya den Vater der Beiden fest, während zwei andere Weißhäute, sich Noya gepackt hatten, sie auf dem Boden fixierten und der eine sie vor den Augen von Makya benutze, ihr anschließend ein Collar um den Hals schloss und sie gefesselt mit sich nahm, aufgrund der hellen Haut geeignet eine Sklavin zu werden, wie sie es aussprachen. Makya wurde nach dem Ganzen durch einen Messerschnitt an der Kehle hingerichtet, während Noya verschleppt wurde.

Niyol stürmte aus dem Versteck heraus und wollte seiner Mutter hinterher und doch vergeblich. Der Fluss der nicht weit entfernt war, wurde von den Weißhäuten benutzt um mit dem Booten fort zu paddeln. Lesharo ging Niyol hinterher und klatschte seine rechte Hand auf seine Schulter. „Ndugu, da können wir nichts mehr machen. Umama ist fort und Vater ist Tod. Wir müssen hier fort.“ Niyol schlug seinen Bruder von sich weg und rannte aus dem Lager heraus. Er brüllte den Weißhäuten hinterher, die sich aber nicht mehr umdrehten und das Gewimmer Noya's immer leiser wurde. Lesharo grummelte nur und packte seinen Bruder erneut und zog ihn wieder in das aufgebrochene Lager „Wir müssen hier weg“ schrie er nun und Niyol wurde klar, das sein Bruder Recht hatte.

So machten sich die Beiden auf die Reise, nach einem Mambastamm, der noch nicht überfallen und ausgerottet wurde. Auf ihrem Weg, fanden sie aber viele dieser. Nicht nur Männer und Frauen, sondern auch Kinder einfach abgeschlachtet wie Tiere. Lesharo und Niyol reisten weiter durch die Länder und wurden aufgrund eines Überfalls der Weißhäute leider getrennt. Niyol reiste weiter und fand dann den Stamm der Hatari HauHau Mambas. Er wurde mit offenen Armen empfangen und fand auch viele von anderen Stämmen, die sich hier Unterschlupf gesucht hatten. Der Stamm war groß, ziemlich gut bewacht und war mit guten Kämpfern ausgestattet. Hier gestaltete sich Niyol sein Leben und fing sich irgendwann eine Weißhaut namens Shetani, welche die einzige war, die ihn davon überzeugen konnte, das es doch gute Weißhäute gab. Er machte Shetani zu seinem Eigentum, zu seiner
Puthi mit den Knochenringen an den Nippeln, als auch am Intimbereich.
Die Beiden verbrachten viel Zeit, lernten übereinander viel und verliebten sich dann letzten Endes ineinander. Doch es war von der Tradition her verboten und so entschieden sie sich es geheim zu halten. Denn Niyol wollte Shetani nicht her geben und Shetani würde auch nicht weg laufen, wie sie es immer versprochen hatte.
Irgendwann allerdings splittete sich der Stamm in zwei Stämme. Die einen fanden das alte Lager zu unsicher und zogen weiter, während der andere Teil im alten Tempel blieb. Niyol blieb und so musste auch Shetani bleiben.

Vor kurzem kamen einige neue Flüchtlinge aus anderen Stämmen zu den Hatari HauHau Mambas und wurden ebenso gut aufgenommen, wie Niyol damals. Auch sein Bruder Lesharo darunter, der scheinbar viel erlebt hatte, als die Beiden getrennt waren. Kämpfe, Gefangenschaft und mehr, wodurch Lesharo ziemlich kalt und abgehärtet wurde und doch auch eine sanfte Seite zeigte, wenn seine Puthi Chu'si in seiner Nähe war. Bisher sind sich die Beiden noch nicht über den Weg gelaufen, aber früher oder später wird es geschehen.

Chu'si

Wie es weiter geht, wird sich zeigen. Die Zukunft steht noch offen.